Forschung in Coronazeiten – Ausfall oder Herausforderung?
Trotz der aktuellen Krise und weitgehender Schließung der Hochschule: Die aktuellen Forschungsprojekte in ikum und dkmi laufen weiter.
Ein Beitrag von Sybille Bartram und Thomas Pleil
Dienstag, 14. April 2020
ikum
Bereits seit mehreren Wochen sind auch die Büros der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Forschungs- und Transferprojekten an der Hochschule weitgehend leer: Die Vorhaben wurden umgestellt, so dass eine Anwesenheit an der Hochschule oder die Nutzung von Infrastruktur vor Ort nicht erforderlich ist. Projektleitungen, Beschäftigte und studentische Hilfskräfte tauschen sich online aus. Dies gilt für das Institut für Kommunikation und Medien (ikum) sowie das Forschungszentrum Digitale Kommunikation und Medien-Innovation (dkmi), die sich eng untereinander abstimmen.
Natürlich ist dies mit einigen Einschränkungen verbunden, denn gerade die Forschungslabore sind für einige Projekte wichtig. Auch einige Untersuchungen und Forschungsschritte mit unterschiedlichen Zielgruppen lassen sich digital nur eingeschränkt umsetzen.
Auf der anderen Seite sind manche Angebote, die Rahmen von Projekten gemacht werden können, gerade in der aktuellen Phase von besonderer Bedeutung. Dies gilt beispielsweise für zwei Projekte mit Unterstützungsangeboten zu Digitalisierungsthemen: Hier spielen Marketing, digitale Kommunikation, Arbeitsorganisation und Veränderungsmanagement ohnehin eine große Rolle – aktuell mehr denn je.
So hat das Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Kommunikation alle Angebote für KMU sowie Beraterinnen und Berater in Kammern oder anderen Kompetenzzentren digitalisiert. In der aktuellen Phase müssen sich Unternehmen rasend schnell auf neue Arbeits- und Organisationsformen umstellen. Viele andere müssen zudem ihr Geschäftsmodell sowie Marketing und Vertrieb anpassen, um die negativen Auswirkungen der aktuellen Krise möglichst gering zu halten. Das Kompetenzzentrum unterstützt deshalb besonders in diesen unsicheren Zeiten bundesweit kleine und mittlere Unternehmen kostenlos mit digitalen Angeboten wie Sprechstunden, Kursen, Best-Practice-Beispielen, Webinaren oder Erklärvideos zu den erwähnten Herausforderungen.
Ein anderes Beispiel: Das vom Bundesarbeitsministerium (BMAS) geförderte Projekt “ALLE im digitalen Wandel” beschäftigt sich mit der Frage, wie Unternehmen und Verwaltungen mithilfe neuer Arbeitsformen zukunftsfähig bleiben können und stellt sich gemeinsam mit seinen Partnern den neuen Herausforderungen und Veränderungsprozessen. In der aktuellen Situation rücken deshalb Fragen und Erfahrungen rund um die Veränderungskommunikation besonders in den Mittelpunkt. Auch hier geschieht der Austausch zwischen den beteiligten Unternehmen und Verwaltungen sowie den Forschenden in virtuellen Formaten.
Projekte, die auf die vorhandene Infrastruktur aufbauen wie beispielsweise 360°-Environments, stimmen aktuell mit dem Förderverbund hFMA eine Verlängerung der Laufzeit ab.
Die Fördergeber reagieren auf Grund der Auswirkungen der COVID-19-Pandemie mit zeitlich befristeten Anpassungen der Förder- und Auswahlbedingungen, so dass Einreichungsfristen verschoben, Fördervoraussetzungen für Unternehmen ausgesetzt und Fristen zur Berichterstattung verlängert werden.
Durch eine zeitlich befristete Übergangsregelung im Wissenschaftszeitvertragsgesetz haben Hochschulen und Forschungseinrichtungen als Arbeitgeber von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern in ihrer Qualifizierungsphase die Möglichkeit, die Beschäftigungsverhältnisse über die bisherigen Befristungsgrenzen hinaus um sechs Monate zu verlängern, wenn sich beispielsweise Forschungsprojekte aufgrund der aktuellen Ausnahmesituation verzögern.