NFDI Text+ wurde bewilligt
Die Hochschule ist im NFDI-Kontext über ihre Beteiligungen an mehreren Konsortien interdisziplinär vernetzt.
Ein Beitrag von Sybille Bartram
Freitag, 9. Juli 2021
ikum
Die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz (GWK) von Bund und Ländern hat am 02.07.2021 entschieden, den Verbund „Text+“ im Rahmen der Nationalen Forschungsdateninfrastruktur (NFDI) zunächst für fünf Jahre durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft zu fördern.
„Text+“ hat sich zum Ziel gesetzt, text- und sprachbasierte Forschungsdaten langfristig zu erhalten und ihre breite Nutzung in der Wissenschaft zu ermöglichen.
Das antragstellende Leibniz-Institut für Deutsche Sprache Mannheim koordiniert das Vorhaben zusammen mit den vier mitantragstellenden Institutionen: Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften, Deutsche Nationalbibliothek, Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen, Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste. Zu den mehr als 30 Partner aus universitären sowie außeruniversitären Einrichtungen gehören die TU Darmstadt (Prof. Andrea Rapp), die Universitäts- und Landesbibliothek (Prof. Thomas Stäcker) und die Hochschule Darmstadt (Prof. Stefan Schmunk).
Die Initiative „Text+“ stellt sich ab Herbst den Herausforderungen einer qualitativ hochwertigen Digitalisierung, Kuratierung von Daten und Standardisierung von Formaten. Hierzu baut der Verbund eine auf Sprach-, Schrift- und Textdaten ausgerichteten Forschungsdateninfrastruktur auf – zunächst mit Fokus auf digitale Sammlungen, lexikalische Ressourcen und wissenschaftliche Text-Editionen. Derartige digitale Daten sind von großer Bedeutung für alle sprach- und textbasierten Disziplinen. Neben Sprach-, Literatur- und Kulturwissenschaften, Philosophie, Klassische Philologie und Anthropologie profitieren Sozial-, Wirtschafts-, Politik- und Geschichtswissenschaften.
Für Aufbau und Förderung der NFDI-Konsortien stehen bis zu 90 Mio. Euro zur Verfügung, um die dezentral, projektförmig und temporär gelagerten Datenbestände von Wissenschaft und Forschung für das deutsche Wissenschaftssystem systematisch zu erschließen, zu sichern, zugänglich zu machen und zu verknüpfen.
Insgesamt befinden sich nun 19 Konsortien in der Förderung. Neben Text+ waren auch weitere Konsortien mit Beteiligung der Hochschule Darmstadt erfolgreich. Wir freuen uns über die interdisziplinäre Vernetzung der Hochschule Darmstadt im NFDI-Kontext:
NFDI4Culture plant eine nutzerzentrierte, forschungsorientierte Infrastruktur für Forschungsdaten über materielles und immaterielles Kulturerbe aus den Bereichen Musikwissenschaft, Architektur, Kunstgeschichte und Geschichte bis hin zu Theater-, Film-, Medienwissenschaften und Ethnologie. Das Konsortium führt eine diversifizierte Forschungslandschaft mit unterschiedlichen Forschungsobjekten und -methoden zusammen und seine Aktivitäten werden einen nachhaltigen Einfluss auf Wissenschaft, Kulturwirtschaft und Gesellschaft insgesamt haben. Die Hochschule ist an der Initiative beteiligt und wird vertreten von Prof. Dr. Bernhard Thull, insbesondere mit seinen Erfahrungen zur Entwicklung des digitalen Pina Bausch-Archivs.
NFDI4Ing hat die Ziele, die notwendigen Infrastrukturen zu schaffen für die Weiterentwicklung der ingenieurwissenschaftlichen Disziplinen, Vernetzungsprozesse zu forcieren und die Zusammenarbeit mit der Industrie im Kontext Industrie 4.0 wirksam zu unterstützen. Dabei werden typische Forschungsmethoden und –abläufe sowie die entsprechenden Herausforderungen für das Forschungsdatenmanagement identifiziert und klassifiziert. Die Hochschule Darmstadt wird als beteiligte Institution vertreten von Prof. Dr. Stefan Schmunk.
PUNCH4NFDI („Particles, Universe, NuClei & Hadrons“) vertritt die vier Forschungsthemen Teilchenphysik, Astroteilchenphysik, Hadronen- und Kernphysik sowie Astronomie mit den Schwerpunkten „big data“, „open data“ und „open science“. Zudem plant die Initiative Citizen-Science-Projekte durch eine möglichst transparente Speicherung.
Die Hochschule Darmstadt ist Mitglied im NFDI e. V. und wird dort vertreten durch Prof. Dr. Stefan Schmunk, Beauftragter für Forschungsdatenmanagement.