ScienceFriday Special: Kreative Moderation und interaktive Lehre
Wie können Workshops und Lehrveranstaltungen interaktiver gestaltet werden? Ein Rückblick zum ScienceFriday Special.
Ein Beitrag von Antonia Hirschmann
Dienstag, 18. März 2025
ikum
Am 07. März 2025 fand der Science Friday für Promovierende und wissenschafltiche Mitarbeitende des Ikum und des dkmi bei der Innovationsagentur Quäntchen & Glück statt. Das vierstündige Methodentraining, geleitet von Philipp Hormer und Isabelle Rinne, vermittelte Moderationsformate und Techniken, um Lehrveranstaltungen interaktiver zu gestalten und Studierende stärker einzubinden.
Neue Methoden für die Lehre
Im Workshop lernten die Teilnehmenden eine Vielzahl von Methoden kennen – sowohl aus den Liberating Structures als auch aus anderen Moderations- und Kreativitätstechniken. Diese Ansätze fördern eine aktive Beteiligung, erleichtern Entscheidungsprozesse und ermöglichen eine effektivere Zusammenarbeit.
Hintergrund: Liberating Structures, ein von Keith McCandless und Henri Lipmanowicz entwickelter Methodenkasten mit 33 Mikrostrukturen, bietet eine Alternative zu herkömmlichen Meeting- und Kollaborationsformaten.
Die Teilnehmenden setzten Skalen und A/B-Aufstellungen ein, um Erfahrungen und Meinungen sichtbar zu machen und Diskussionen anzuregen. Sie erprobten die 1-2-4-All-Methode, bei der Ideen schrittweise von Einzelpersonen bis zur Gruppe weiterentwickelt werden, sowie das Format Lean Coffee, in dem Themen spontan vorgeschlagen und priorisiert werden. Die Fishbowl-Methode bot eine dynamische Diskussionsform, bei der eine kleine Gruppe aktiv spricht, während andere zuhören und rotierend in die Diskussion einsteigen.
Bild: Übung der Fish-Bowl Methode
Weitere Methoden wie Troika Consulting, die 5-3-5-Methode, der Lösungsgenerator, Crazy 8 aus dem Design Thinking und gegenseitiges Zeichnen förderten kreatives Denken und den Austausch neuer Perspektiven.
Bild: Methoden die in der Ideenfindung hilfreich sein können: Links: Methode 5-3-5; Mitte: gegenseitiges Zeichnen; Rechts: Crazy 8
Der Workshop ermöglichte es den Teilnehmenden, diese Methoden praxisnah zu erleben und ihre Einsatzmöglichkeiten für die eigene Lehre zu reflektieren. Lustig wurde es auch, Energizer wie ein Schere-Stein-Papier Turnier führten spielerisch aus der Pause.
Bild: Schere-Stein-Papier-Turnier als Energizer nach einer Pause
Diskussion und Reflexion
Inhaltlich setzten sich die Teilnehmenden mit ihren Herausforderung in der der Lehre auseinander und nutzten diese als Rahmen, um die Moderationstechniken direkt auszuprobieren. Durch Methoden wie Fishbowl oder Lean Coffee diskutierten sie unter anderem:
- Wie können wir Studierende aktiv einbinden?
- Wie lassen sich verschiedene Lerntypen besser ansprechen?
- Wie stellen wir sicher, dass alle am Ball bleiben?
Diese Fragen dienten dazu, die Methoden selbst kennenzulernen und ihre Wirkung unmittelbar zu erleben. Gleichzeitig führte der Austausch zwischen Teilnehmenden mit unterschiedlich viel Lehrerfahrungen zu vielfältigen Perspektiven und wertvollen Einsichten.
Stimmen aus dem Workshop
„Durch den Workshop habe ich viele coole Methoden kennengelernt, die Spaß machen und sich gut mit den Studis umsetzen lassen. Sie machen die Lehre interaktiver und lockerer und brechen den Frontalunterricht auf. Besonders gut gefallen haben mir die Skala und Troika Consulting.“
– Teresa Otsa, Doktorandin
„Mir haben besonders die Ideenfindungsmethoden gefallen. In den nächsten Jahren werde ich Lehrredaktionen oder Labore leiten. Da ist es wichtig, den Studis zu helfen, ein Thema zu finden, das sie umsetzen wollen – besonders bei Gruppenprojekten, in denen viele Ideen zusammenkommen und eine Entscheidung getroffen werden muss.“
– Anna Kuschezki, Doktorandin
„Das war mein erster Science Friday. Besonders überrascht hat mich, wie konkret anwendbar alles ist. Während des Workshops habe ich mir überlegt, wo ich die Methoden in meinen kommenden Lehrveranstaltungen einsetzen kann. Es war definitiv sehr hilfreich, und ich bin froh, dass ich dabei war.“
– Felix Eicher, Doktorand
Fazit
Der Science Friday bot den Teilnehmenden nicht nur die Möglichkeit, neue Moderationsmethoden kennenzulernen, sondern sie auch direkt in einem praxisnahen Kontext auszuprobieren. Die Mischung aus methodischem Training und inhaltlicher Auseinandersetzung mit der Lehre machte den Workshop besonders wertvoll.