Forschung zu möglichen Genderunterschieden in der Kreativität in Bezug auf biographischen Zusammenhang, sozialen Kontext sowie gesellschaftliche Anerkennung
Ein Studienprojekt von Prof. Dr. med. Silke Heimes mit Studierenden aus dem Studiengang Onlinejournalismus
Projektleitung: Prof. Dr. med. Silke Heimes
Dauer: 04/2019 bis 02/2020
Förderer/Auftraggeber: gFFZ – Gender- und Frauenforschungszentrum der hessischen Hochschulen
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Nature or nurture? Das ist die Frage, sowohl wenn es um typisch männliche oder weibliche Eigenschaften als auch um Kreativität geht. Dass sich die Kreativität von Männern und Frauen unterscheidet, lässt sich in Studien nachweisen. Doch wie genau und inwieweit das gesellschaftlich und kulturell bedingt ist, ist noch nicht abschließend geklärt. Karwowski und Kollegium haben in einer Studie aus dem Jahr 2016 herausgefunden, dass weibliche Kreativität die Innovation eher in vorhandene Strukturen zu integrieren versucht, während Männer dazu tendieren, Vorhandenes zu zerschlagen, um dann etwas Neues zu kreieren. Doch ist das angeboren oder anerzogen? Bis Mädchen und Jungen in den Kindergarten kommen, so scheint es, weisen beide Geschlechter ein ähnlich kreatives sowie exploratives Verhalten auf. Anscheinend führt erst die Bahnung durch entsprechende Zuschreibungen mit konsekutiven Erziehungsmaßnahmen zu einer divergenten Entwicklung, bei Jungen in Richtung Technik, bei Mädchen in Richtung Handarbeit. Untersuchungen verweisen darauf (Abraham 2015), dass Kultur und Sozialisation eine entscheidende Rolle bei der Entwicklung und Entfaltung von Kreativität spielt. Obwohl das Thema eine hohe gesellschaftliche Relevanz besitzt und es zu Benachteiligungen im Beruf und auf dem Arbeitsmarkt führen kann, wenn Frauen als potenziell weniger kreativ angesehen werden (Proudfoot et al. 2015), gibt es noch erheblichen Forschungsbedarf in diesem Bereich. Und obgleich die zu attestierende Forschungslücke auch mit der Komplexität und der schwierigen Operationalisierung des Begriffs der Kreativität zusammenhängt, soll mit dem Forschungsprojekt der Gender Creativity Gap, den man auch als Mindgap bezeichnen könnte, näher untersucht werden.
Arbeitsphase 1 im SoSe 2019 (04/2019 bis 07/2019): Integration in die Lehre – Eruierung des Feldes in Seminararbeit mit Studierenden.
Die erste Arbeitsphase ist so erfolgreich angelaufen, dass der Blog zu dem Thema im WiSe 2019/2020 mit den Studierenden fortgesetzt wird.
Infos zum Blog: Bei Mindgap dreht sich alles um Kreativität. Genauer gesagt um eine Frage: Wer ist kreativer – Männer oder Frauen? Da diese Frage nicht einfach zu beantworten ist, machen wir uns auf die Suche: Wir sprechen mit Fachkundigen, erheben eigene Daten, analysieren bekannte Personen der Vergangenheit und Gegenwart. Wir schreiben, filmen, reden. Wir testen und vergleichen unsere Kreativität. Das Ziel: ein buntes Angebot, mit dem jeder seine oder ihre eigene Antwort auf die Frage nach der Kreativität finden kann.
Arbeitsphase 2 im WiSe 2019 / 2020 (08/2019 bis 11/2019): Intensive Recherche aus wissenschaftlicher als auch gesellschaftlicher Sicht und Ausarbeitung eines Forschungsansatzes.
Arbeitsphase 3 im WiSe 2019 / 2020 (11/2019 bis 02/2020): Ausarbeitung eines Antrags auf zentrale Forschungsförderung (ZFF) der Hochschule Darmstadt (Frist zum halbjährlichen Antragsverfahren ist der 01.03.2020).
Ansprechpartnerin: Prof. Dr. med. Silke Heimes, Studiengang Onlinejournalismus