Hochschulinitiative für einen verantwortungsvolleren Umgang mit Forschungsdaten.
Projektteam: Andreas Schieberle, Stephanie Werner
Projektleitung: Prof. Dr. Stefan Schmunk
Dauer: 01/2016 bis 12/2024
Förderer/Auftraggeber: Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Kunst (HMWK)
ikum
Digitale Forschungsdaten
Viele Forschungsbereiche stützen sich zunehmend auf digitale Forschungsdaten. Sowohl die Menge der digitalen Daten als auch deren Analysemöglichkeiten, wachsen ständig. Deshalb müssen die gewonnenen Daten in allen Phasen des Datenlebenszyklus verantwortungsvoll gespeichert, zugänglich und reproduzierbar gemacht werden.
Um dem digitalen Wandel an den Hochschulen gerecht zu werden, werden verschiedene Infrastrukturen und Dienste benötigt, die die Forschenden beim Management ihrer digitalen Forschungsdaten unterstützen.
Unter Federführung der Philipps-Universität Marburg arbeiten deshalb elf hessische Hochschulen zusammen, um Forschungsdateninfrastrukturen hessenweit auf- und auszubauen.
Diese Infrastrukturen sollen die notwendigen organisatorischen und technologischen Prozesse zur Verankerung des Forschungsdatenmanagements an den beteiligten Hochschulen initiieren und koordinieren. Dazu gehören technologische Angebote, z.B. in Form eines Repositoriums, sowie Support und Dienstleistungen.
Bundesweite und internationale Vernetzung
Die HeFDI-Hochschulen sind sowohl über die Geschäftsstelle als auch über die lokalen Servicestellen in verschiedenen bundesweiten Netzwerken zum Forschungsdatenmanagement aktiv: HeFDI versteht sich als ein Baustein der Nationalen Forschungsdateninfrastruktur (NFDI). und fördert die lokale Implementierung der in den NFDI-Konsortien entwickelten Lösungsstrategien. Die HeFDI-Akteure beteiligen sich zudem aktiv an den fachspezifischen NFDI-Konsortien sowie dem NFDI e.V. und seinen Sektionen und setzen sich dafür ein, dass sich sowohl Forscherinnen und Forscher der HeFDI-Hochschulen als auch relevante Infrastrukturanbieter in fachlich geeigneten Konsortien engagieren.
Sie sind ebenso mit den anderen Landesinitiativen vernetzt. Darüber hinaus gibt es bilaterale Kontakte zwischen den Standorten mit engem Austausch bzw. Kooperation im Forschungsdatenmanagement. Es existiert ein intensiver Erfahrungsaustausch und Wissenstransfer zum Forschungsdatenmanagement über Netzwerke wie EUt+. HeFDI ist Teil des bundesweiten Portals forschungsdaten.info.
Ergebnisse
HeFDI startete im Jahr 2016 als gemeinsame Initiative der hessischen Hochschulen, aufbauend auf einem Pilotprojekt und zahlreichen lokalen Initiativen. Seitdem konnte die Landesinitiative zahlreiche Erfolge verbuchen und ein breites Angebot für Forschende aufbauen.
Im Rahmen des hessischen Digitalpaktes wurde HeFDI in einer zweiten Förderphase bis zum 31.12.2024 bewilligt.
- Zwischen 2014 und 2018 haben zehn der HeFDI-Hochschulen Richtlinien zum Forschungsdatenmanagement verabschiedet.
- Alle Hochschulen haben lokale Servicestellen für Forschungsdaten eingerichtet, die Beratung, Expertise, Schulung und Unterstützung anbieten.
- Alle beteiligten Hochschulen bieten bedarfsorientierte Schulungen für Studierende, Doktoranden und Wissenschaftler zu relevanten Themen des Forschungsdatenmanagements an.
- Im Bereich der Ausbildung und Datenkompetenz konnten die HeFDI-Hochschulen mit der Gewinnung von Fördermitteln und der Umsetzung des Verbundprojekts FOKUS ebenfalls bemerkenswerte Erfolge erzielen. Darüber hinaus gingen zwei von fünf Spitzenpreisen im bundesweiten Wettbewerb “Wissenschaft im Digitalen Wandel” an HeFDI-Hochschulen (TRUST und RDM im Maschinenbau).
- Einen umfassenden Beratungsservice für Wissenschaftler. Dies gilt sowohl für die Beratung zum Forschungsdatenmanagement bei Drittmittelanträgen als auch für laufende Forschungsprojekte im aktiven Datenmanagement. 2019 wurden über 300 Beratungen an den Verbundhochschulen durchgeführt.
- Alle beteiligten Hochschulen bieten institutionelle Forschungsdatenrepositorien an, die nach dem Betriebskonzept für die Repositorienlösung im HeFDI-Verbund zur Verfügung gestellt werden.
- Die lokalen Servicestellen für Forschungsdaten bieten im Rahmen ihrer Beratungsleistungen grundlegende Informationen zu rechtlichen Fragen im Zusammenhang mit Forschungsdaten.
- Um die Mitglieder der HeFDI-Hochschulen zu unterstützen, haben die HeFDI-Hochschulen eine effiziente und kooperative Lösung für das unterstützende Tool Research Data Management Organiser (RDMO) eingerichtet.
- Im Jahr 2018 haben die HeFDI-Hochschulen gemeinsam ein Gesamtkonzept für die aktuelle Stabilisierungsphase entwickelt, das vom Ausschuss für wissenschaftliche Bibliotheken und Infrastrukturen der DFG positiv gewürdigt wurde.
- Seit 2020 finden kollaborativ erarbeitete und umgesetzte Weiterbildungsangebote im Rahmen der HeFDI Data School statt. Die HeFDI Data School wird in einem Online-Format umgesetzt und deckt ein breites Spektrum an einführenden Themen des FDM ab.
- Basierend auf den Erfahungen des FOKUS-Projekts und einem eLearning-Kurs der RWTH Aachen wurde die HeFDI Selbstlerneinheit entwickelt und als Open Educational Resource publiziert.
- Im Rahmen der regelmäßig stattfindenden HeFDI Data Talks, einem 1-stündigem Vortragsformat mit anschließender Diskussion, wird zusätzlich ein breiteres Spektrum an aktuellen FDM-Themen behandelt.
- Das aus HeFDI heraus initiierte Satellitenprojekt HeFDI-ELN-Service entwickelt und pilotiert an drei HeFDI-Standorten einen elektronischen Laborbuch-Service (ELN), der im Anschluss hessenweit als föderierter Dienst angeboten wird.