Datenmanagementpläne (DMPs) ermöglichen Forschenden nachhaltig einen adäquaten Umgang mit Daten
Projektteam: Andreas Schieberle
Projektleitung: Prof. Dr. Stefan Schmunk
Beteiligte Institutionen: Technische Hochschule Köln (THK) (Verbundkoordination), Fachhochschule Potsdam (FHP)
Dauer: 03/2022 bis 02/2023
Förderer/Auftraggeber: Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)
ikum
Es gibt zahlreiche Definitionen, was Datenmanagementpläne sind, wozu sie dienen und was andere Personen mit ihnen bewirken (können). Sehr prägnant formuliert es die Universität Wien: Datenmanagementpläne (DMP) sind Leitlinien, die den Forscher*innen im Rahmen eines Projekts helfen sollen, adäquat mit Daten umzugehen und eine Nachnutzung zu ermöglichen, darüber hinaus beugen sie auch einem möglichen Datenverlust vor. Durch gezielte Fragen werden Überlegungen zu Verantwortlichkeiten, zum Umgang mit finanziellen und personellen Ressourcen, zu rechtlichen Fragen, Fragen zu Metadaten und Formaten usw. angeregt und mehr Klarheit im Umgang mit Daten gewonnen.
Über DMPs werden Daten langfristig auffindbar, verständlich und nachnutzbar gemacht und stellen damit Schlüsseldokumente für das Forschungsdatenmanagement (FDM) dar. Diese werden bislang nur in Einzelfällen als eigenständige Publikation veröffentlicht, auch wenn eine Vielzahl von Förderinstitutionen DMPs bereits bei der Antragstellung einfordern. Damit stehen Fachhochschulen (FHs) und Hochschulen für angewandte Wissenschaften (HAWs) vor große Herausforderungen. Da das Bewusstsein für FDM an vielen FHs/HAWs noch nicht besonders ausgeprägt ist, mangelt es häufig an Strukturen wie Beratungsstellen und Infrastrukturen, aber auch an Best-Practice-Beispielen. Fachdisziplinen, die an Universitäten nicht oder weniger praxisrelevant vertreten sind können zudem nicht auf eine aktive Fach-Community zurückgreifen, die u. a. fachspezifische Standards entwickelt.
Hinzu kommt, dass FHs/HAWs eine Vielzahl an Projekten zusammen mit Praxispartnern durchführen, zum Beispiel aus der (regionalen) Wirtschaft oder Verwaltung, die eigene Bedarfe und durchaus (rechtliche, wettbewerbsspezifische, administrative sowie ökonomische) Vorbehalte bezüglich der Veröffentlichung von Daten bzw. DMPs haben.
Um dem entgegenzuwirken, muss in einem ersten Schritt größere Transparenz in Bezug auf DMPs geschaffen werden, etwa durch Best-Practice-Beispiele, die konkret die Bedürfnisse der FHs/HAWs adressieren und so für neue Forschungsvorhaben gerade auch im Verbund mit Wirtschaftsunternehmen Orientierung bieten. Dadurch wird es für Forschende auch attraktiver, sich mit FDM auseinanderzusetzen und den Mehraufwand DMP in ihrem Forschungsprojekt zu investieren.
Ziel des beantragten Vorhabens ist es, die Bedarfe und Herausforderungen in Bezug auf DMPs der unterschiedlichen Stakeholdergruppen von FHs/HAWs in einem methodisch reflektierten Evaluationsprozess zu erforschen, um daraus evidenzbasierte Handlungsempfehlungen sowie konkrete Umsetzungsszenarien zur Implementierung von DMPs als zentrales Instrument zur Unterstützung von FDM zu erarbeiten.
Förderkennzeichen: 16FDFH203C